Auch ohne eine regelmäßige Meditationspraxis bietet jeder Tag viele Gelegenheiten, um Achtsamkeit zu praktizieren. Hier einige Anregungen und Beispiele:

* Entschleunigen und verlangsamen, wann immer es die Situation erlaubt: sei es die Atmung, das Sprechtempo, unsere Bewegung, die Geschwindigkeit, mit der wir Auto fahren, essen, Entscheidungen treffen, usw. – versuchen, unter den Bedingungen allgemeiner Beschleunigung und immer kurzlebigerer Umstände immer wieder unser eigenes Tempo und unseren eigenen Rhythmus zu finden.

* Weniger reden – auch wenn wir viel zu sagen haben. Unsere Mitmenschen schätzen es nicht nur, wenn wir reden, sondern auch, wenn wir achtsam zuhören.

* Immer wieder auf den Atem achten – nach und nach diese Achtsamkeit auch auf andere Bewegungen und Vorgänge ausdehnen, die wir automatisch machen, wie Gehen, Gestikulieren, Schreiben, mit den Augen zwinkern, Schlucken usw.

* Aus der professionellen Routine aufwachen und uns zentrieren, indem wir kleinere komplexere Tätigkeiten, mit denen wir unsere Arbeit unterbrechen, bewusst verrichten, z.B. ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee trinken, zur Toilette gehen, einen Anruf machen oder entgegennehmen

* Sich Zeit nehmen und nachdenken: Über Umstände, die wir für selbstverständlich und als gegeben hinnehmen, z.B. das Essen auf dem Tisch. Wo kommt dieses konkrete Stück Brot her, was musste alles geschehen, damit es bei uns auf dem Tisch landet, von der Zucht geeigneter Getreidesorten über die Beherrschung des Feuers bis hin zu den Verkehrsmitteln, mit denen es zu uns gelangt ist.

* Bewusst entspannen, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind – versuchen, eine wache, ruhige Präsenz zu entwickeln, einfach da zu sein.

* von Zeit zu Zeit den Körper als Ganzheit wahrnehmen. Besonders, wenn wir uns gedanklich oder emotional blockiert fühlen, kann es helfen, das Bewusstsein auf den Körper als Ganzen zu richten. Beginnend bei der Atmung dehnen wir es aus, bis es den ganzen Körper umfasst. Durch diese ganzheitliche Wahrnehmung werden die rechte Gehirnhälfte und die ihr zugeordneten ganzheitlich – intuitiven Funktionen aktiviert, werden ruhige Gelassenheit und innere Beweglichkeit gefördert.

* Vereinfachen und Prioritäten setzen. Wichtige Dinge zuerst erledigen, unwichtige später oder gar nicht. Geringere Freuden zugunsten größerer aufgeben.

* Die Absicht, aufmerksam zu sein, zur Grundeinstellung für den Alltag machen und immer wieder im Laufe des Tages bekräftigen.