Immer mehr Menschen legen Wert darauf, dass ihre Kleidung ökologisch, gesund und fair, das heißt unter menschenwürdigen Bedingungen, hergestellt wird. In diesem Jahr 2019 soll der „Grüne Knopf“ starten, ein Gütezeichen für nachhaltig hergestellte Kleidung. Das Siegel will Mindestanforderungen für die Konfektionierung vorgeben: mehr Bio-Baumwolle, weniger Pestizide und Chemikalien, höhere Mindestlöhne für die Näherinnen.

Die Realität auf den Baumwollfeldern und in den asiatischen Nähfabriken ist davon weit entfernt. Die Textilwirtschaft gilt als eine der schmutzigsten Branchen der Welt. Beim Färben und Bearbeiten werden die Textilstoffe mit vielen Chemikalien behandelt: Für ein T-Shirt mit Aufdruck sind 20-30 verschiedene Chemikalien nötig. 1,7 Milliarden Kilo Farbstoffe werden jährlich für Textilien verwendet, einige davon können schwere Krankheiten auslösen. Farbstoffe und Bleichmittel gelangen oft ungeklärt ins Abwasser.Die Arbeitsbedingungen für die Menschen auf den Baumwollfeldern und in den Textilfabriken ist meist katastrophal: Arbeitszeiten bis zu 15 Stunden an 6-7 Tagen bei Hungerlöhnen und starken gesundheitliche Belastungen durch Pestizide und Chemikalien.

  • Im Durchschnitt kaufen wir Deutschen 60 Kleidungsstücke im Jahr
  • 40 Prozent davon werden selten oder nie getragen
  • Etwa 3000 Liter Wasser werden für die Herstellung eines T-Shirts je nach Anbauregion benötigt

Alternativen dazu sind:

  • Lieber wenige Kleidung kaufen und diese lange tragen
  • Faire, ökologische Kleidung mit Gütezeichen wie beispielsweise GOTS, Öko-Tex, Fairwear und demnächst Grüner Knopf bevorzugen
  • Kaputte Kleidung reparieren statt wegwerfen
  • Secondhand-Shopping, Kleidertauschpartys oder online Gebrauchtkleidung erstehen, z. B. über Kleiderkreisel.de
  • Bekleidung aus Kunstfasern meiden. Sie wird aus Erdöl hergestellt und durch das Waschen verschmutzen Mikrofasern die Umwelt

Quelle: Umweltinstitut München e.V.